Rheumatoide Arthritis verstehen
Was ist rheumatoide Arthritis? Wie häufig ist die Erkrankung und was sollte man darüber wissen?
Was ist rheumatoide Arthritis?
Mit dem Begriff „Rheuma“ verbinden die meisten Menschen Gelenkschmerzen, geschwollene und unbewegliche Gelenke und Gelenkverformungen. Aber Rheuma ist mehr. Rheuma hat viele Gesichter. Der Begriff Rheuma umfasst über 100 verschiedene Krankheiten. Eine davon ist die rheumatoide Arthritis.
Die rheumatoide Arthritis, abgekürzt RA, wird auch als chronische Polyarthritis bezeichnet und ist die häufigste entzündlich-rheumatische Erkrankung. Rheumatoide Arthritis ist eine chronische Entzündung der Gelenke, die Schmerzen und Schwellungen verursacht, zu Einschränkungen der Beweglichkeit führt und die Lebensqualität verschlechtert. Oft treten Schübe auf, die über einen längeren Zeitraum anhalten können. Der Krankheitsverlauf kann individuell ganz unterschiedlich sein. Unabhängig von den Gelenken können auch andere Erkrankungen auftreten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, starke Erschöpfung und Müdigkeit (Fatigue) und Depressionen. Unbehandelt zerstört die rheumatoide Arthritis die betroffenen Gelenke bis sie unbeweglich werden und versteifen.
Die Krankheit ist bis jetzt nicht heilbar. Durch eine frühzeitige Diagnose und einen frühen Therapiebeginn mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten ist es heute jedoch möglich, das Fortschreiten der Gelenkzerstörung deutlich zu verlangsamen oder zu stoppen und die Prognose zu verbessern. Als krankheitsmodifizierend (aus dem Englischen, DMARDs = disease modifying antirheumatic drugs) werden die Basistherapeutika bezeichnet, die bei einer rheumatoiden Arthritis verordnet werden.
Rheumatoide Arthritis – eine häufige Erkrankung
Viele Menschen weltweit sind von einer rheumatoiden Arthritis betroffen.
- 0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung leiden an rheumatoider Arthritis. In Europa sind etwa 2,9 Millionen Menschen davon betroffen, in Deutschland ca. 500.000.
- Menschen jeden Alters können erkranken. Der Großteil der Patienten ist zwischen 50 und 70 Jahre alt. Aber auch bei jungen Erwachsenen und sogar bei Kindern kann eine rheumatoide Arthritis auftreten.
- Frauen sind etwa zwei- bis dreimal häufiger als Männer betroffen.
Weltweit leiden Millionen Menschen an rheumatoider Arthritis, RA: Rheumatoide Arthritis
Autoimmunerkrankung – fehlgeleitetes Immunsystem
Das menschliche Immunsystem hat die Aufgabe, fremde Substanzen und Krankheitserreger wie Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten, die in den Körper eindringen, mit abzuwehren und unschädlich zu machen. Das geschieht meist durch Entzündungsreaktionen. Bei Autoimmunerkrankungen richtet sich das Immunsystem jedoch gegen köpereigene Zellen und Gewebe, die als körperfremd angesehen werden.
Die rheumatoide Arthritis wird durch eine autoimmune Entzündung der Innenhaut der Gelenkkapsel, der sogenannten Synovialmembran, verursacht. Rheumatoide Arthritis ist eine systemische Autoimmunerkrankung. Systemisch bedeutet, dass die Erkrankung nicht nur bestimmte Gewebe wie die Gelenke betreffen kann, sondern auch den gesamten Organismus. Was genau hinter dieser Autoimmunerkrankung steckt und warum Menschen an rheumatoider Arthritis erkranken, ist bis heute nicht genau geklärt. Wahrscheinlich spielen auch Vererbung und Infektionen eine Rolle. Sicher ist, dass Rauchen den Entzündungsprozess fördert.
Mehr zur Entstehung und den Ursachen der rheumatoiden Arthritis
Vielfältige Symptome bei rheumatoider Arthritis
Schmerzen in den Gelenken, Morgensteifigkeit, Müdigkeit – die Symptome bei rheumatoider Arthritis sind vielfältig.