Signalwege von Interleukin-6
Signalübertragung über membrangebundene und lösliche IL-6-Rezeptoren
Interleukin-6 (IL-6) wirkt über membrangebundene und lösliche IL-6-Rezeptoren.
Eine erhöhte Konzentration von Interleukin-6 (IL-6) nimmt eine Schlüsselfunktion bei der Pathogenese der rheumatoiden Arthritis ein. Über zwei verschiedene Signalwege kann der Botenstoff IL-6 Entzündungsreaktionen des Körpers aktivieren:1,2
- IL-6-Signalübertragung an der Zellmembran: Bei der klassischen Signalübertragung (Cis-Signalweg) bindet IL-6 an den membrangebundenen Rezeptor (mIL-6-R), der nur von bestimmten Zellen exprimiert wird (z. B. Hepatozyten und hämatopoetische Zellen). Die Assoziierung des Zytokin-Rezeptor-Komplexes mit zwei signalübertragenden gp130-Transmembranproteinen aktiviert eine intrazelluläre Signalkaskade unter Beteiligung von Januskinasen (JAKs) und STAT-Proteinen (STAT: Signal Transducer and Activator of Transcription).
- Trans-Signalübertragung über den löslichen IL-6-Rezeptor: Dementgegen erfolgt die Trans-Signalübertragung über die lösliche Form des IL-6-Rezeptors (sIL-6-R), die sich sowohl im Serum als auch in der Synovialflüssigkeit findet. Auch der Komplex aus IL-6 und sIL-6-R bindet an das ubiquitär exprimierte Transmembranprotein gp130 und aktiviert so die JAK-STAT-Signalkaskade in der Zelle.
IL-6-Übertragung an der Zellmembran (modifiziert nach 1)